Stadtleben

Das Zentrum der Zukunft

Mit seinem „Grundsatzbeschluss zur Transformation von Grünflächen und Verkehr am Riebeckplatz“ vom 29.08.2023 hat Halles Stadtrat dem Architektur-Wettbewerb unmissverständlich signalisiert, dass er die Zerstörung der Verkehrsinfrastruktur am Riebeckplatz wünscht.

Das Zukunftszentrum soll in die Mitte des Riebeckplatzes rücken, die Volkmannstraße an den Rand gedrängt werden. Statt, wie bisher geplant, die Fläche des Parkplatzes neben der Volkmannstraße zu nutzen, soll nun der komplette nördliche Bereich des Riebeckplatzes vom Zukunftszentrum eingenommen werden. Wo jetzt noch die beiden Brücken der Hochstraße enden, sollen nach Vorstellung der Firma Papenburg zwei riesige Betonklötze in L-Form die Zukunft des städtischen Raums symbolisieren. Grüne Kader erzählen etwas von Flachbauten in Lehmbauweise und die Merkel-CDU schwärmt von Fachwerkhäusern mit Solardächern wie in Wernigerode. Die funktionslosen Reste der Hochstraße sollen begrünt werden, nach dem Vorbild einer stillgelegten Hochbahnstrecke in New York.

Im politischen Halle gibt es (mit Ausnahme der AfD-Fraktion) keinen nennenswerten Widerstand dagegen. Bisherige Diskussionen drehten sich nur darum, ein wenig von der Funktionalität des größten Verkehrsknotens Mitteldeutschlands zu retten. Demnächst wird die Träger-GmbH des Zukunfszentrums gegründet und der Architektur-Wettbewerb ausgeschrieben. Dabei wird es noch genügend Gelegenheiten geben, alle Aspekte dieses baupolitischen und ideologischen Puzzles zu beleuchten.

Wenn es denn schon gebaute Zukunft sein soll, müssen wir uns eher fragen, wie die Zukunft wirklich aussehen könnte? Relativ gesichert erscheint, dass das digitale Zentralbankgeld (DBDC) kommen wird. Weniger um Hinz und Kunz nun bis ins Letzte zu überwachen, eher müssen die Vermögen der Reichen vor der galoppierenden Inflation geschützt werden. Für die Zeit nach der Hyperinflation sind zwei Szenarien denkbar: eine mit Fiat Money und eine ohne. Die Anhänger der unbegrenzten Geldschöpfung werden auch zukünftig zahl- und einflussreich sein.

Kommt bebeln!

Wenn sie sich durchsetzen, wird es eine Art universelles Grundeinkommen geben und das Zukunftszentrum könnte auch gleich an den Bebelplatz oder vor das Landesmuseum verlegt werden. Ohne Fiat Money würden (klein-)bürgerliche wertschöpfende Produktionsweisen an Bedeutung gewinnen – wovon Halle als Dienstleistungs- und Verkehrszentrum profitieren würde. Das Zukunftszentrum wäre zwischen Volkmannstraße und Zugbildungsanlage genau richtig am Platz. Die linksgrüne Hybris von Symbolbauten, die die Hauptverkehrsadern blockieren, hätte so oder so keine Zukunft und würde bei der nächsten Wende wieder abgeräumt.

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