Alltags-Diskriminierungen und Schikanen sind mittlerweile wieder an der Tagesordnung. Sei es der Schmerzpatient, der von seinem Zahnarzt erst einmal auf die Suche nach einer Teststation geschickt wird, die abgewiesenen Gottesdienst-Besucher oder der Gehbehinderte, der sich erst einmal einen Kilometer zur nächsten Teststation schleppen muss, bevor er in die Straßenbahn steigen darf. Auch ein Hund muss weiter (wie ein Hund) leiden, weil sein Frauchen beim Tierarzt kein 2G+-Attest vorweisen kann. Eine neue Ärztegruppe hat die Missstände erkannt, zu einem Runden Tisch eingeladen und ruft nun bundesweit zu Toleranz und Mitmenschlichkeit auf. Hier der Aufruf im Wortlaut:
Wir nehmen mit zunehmender Sorge zur Kenntnis, dass bestehende Krisen verstärkt werden und neue Krisen entstehen. Diese betreffen die Gewährung der Grundrechte, die Sicherung der Gesundheitsversorgung und den Erhalt der Demokratie für alle Bürger in unserem Land.
Ärzte für alle Bürger
Aufruf zu Toleranz und Mitmenschlichkeit
Als Ärzte der ambulanten und stationären Versorgung erleben und spüren wir eine tiefgreifende Krise in der
Gesundheitsversorgung, sowie in der Mitmenschlichkeit und der Demokratie in unserem Land. Aus diesem Grund fordern und mahnen wir an:
• Keine Diskriminierung in jeglicher Form (z. B. wegen Hautfarbe, sozialem Status, Religion, Herkunft, Geschlecht, Impfstatus u.a.m.).
• Keine Gewalt in jeglicher Form, sowie kein körperlicher, emotionaler und finanzieller Druck zum Erreichen jeglicher Ziele. Der Zweck heiligt nicht die Mittel!
• Keine weitere Schwächung unseres Gesundheitssystems durch Bettenabbau, Klinikschließungen und Druck auf das Personal, sondern Erhalt und Ausbau der ambulanten und stationären Strukturen durch frühzeitige Diagnostik und Behandlung von erkrankten/ infizierten Menschen, Wertschätzung der Arbeit aller Beschäftigen und Schaffung von Anreizen für medizinisch/ pflegerische Berufe.
• Sofortige Aussetzung der Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen und Einbeziehung der Zivilgesellschaft und Alternativen (Vorsorge, Behandlung u.ä.) zur Pandemiebewältigung.
• Sofortige Einberufung eines „Runden Tisches“ auf lokaler, kommunaler, sowie landes- und bundespolitischen Ebene unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft.